Abschied

Abschiednehmen ist immer ein Stückchen Tod.

Löse dich vom dem Gedanken
immer kämpfen zu müssen.
Denn was gut ist und zu dir gehört, bleibt.
Was bei dir sein will, kommt freiwillig.
Und was gehen will, geht sowieso.

Es pochte leise, klopfte sacht
da hab ich zornig aufgemacht.
Ich fragte rauh: "Was willst Du hier?"
und leise sprachs: "Ich will zu Dir!"
"Zu mir?"- "So wend den Schuh,
ich kann Dich nicht brauchen, wer bist denn Du?"
Da ging es und sah traurig zurück
und sagte leise:
"Ich war das Glück".

Mit der Zeit lernst du,
dass eine Hand halten nicht dasselbe ist wie eine Seele fesseln und dass
Liebe nicht anlehnen bedeutet und Begleitung nicht Sicherheit.
Du lernst allmählich, dass Küsse keine Verträge sind und Geschenke
keine Versprechen.
Und du beginnst, deine Niederlagen erhobenen Hauptes und offenen Auges hinzunehmen mit der Würde des Erwachsenen, nicht maulend wie ein Kind.
Und du lernst, all deine Straßen auf dem Heute zu bauen, weil das Morgen ein zu unsicherer Boden ist.
Mit der Zeit erkennst du, dass sogar Sonnenschein die Haut verbrennt,
wenn man zuviel davon abbekommt.
Also bestell deinen Garten und schmücke selbst dir deine Seele
mit Blumen, statt darauf zu warten, dass andere dir Kränze flechten.
Und bedenke, dass du wirklich standhalten kannst ... und wirklich stark bist.
Und dass du einen eigenen Wert hast.


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